Anreise nach Ligurien
In diesem Jahr bereisen wir die Gegend westlich von Genova. Wir fahren mit meinem Van und haben zwei Rennräder dabei. Auf dem Weg nach Ligurien übernachten wir zwei Mal, um die Anreise zu entspannen. Der erste Abschnitt bringt uns bis an die Grenze der Schweiz. Das zweite Mal sind wir privat zwischen Como und Mailand zum Übernachten eingeladen. Wenn ihr mit einem Van unterwegs seid, würde ich die Anreise bis an Meer mit mehreren Zwischenstopps entzerren, z.B. könnt ihr in den Züri See springen oder euch am Lago Maggiore abkühlen. Hier eine mögliche Reiseroute über Zürich und Gotthardtunnel.
Auf dem Weg ans Meer empfehle ich als Zwischenstopp Capo Noli. Wir pausieren dort und essen einen Nudelsalat mit Blick auf’s Meer. Unsere Reise geht weiter bis nach Imperia, wir sind dort hoch in den Bergen privat eingeladen und verbringen 5 Nächte in der Einsamkeit der Berge. Ihr findet im folgenden einige Tipps für Ligurien:
Rennradtour zum Colle D’Oggia

Von Valloria fahren wir bergab ins Tal. Dann geht es nur bergauf. Die Straße schlängelt sich serpentinenhaft den Berg hoch. Teilweise gibt es Schatten. Die Straße hat einige Schlaglöcher, deshalb fahren wir über Arma di Taggia zurück ans Meer. Im Ristorante La Carpasina im gleichnamigen Ort essen wir selbstgemachte Linguine mit grünem hausgemachten Basilikum Pesto für 8€. Bei der Abfahrt habe ich leider einen Platten, weil meine Mäntel zu alt und abgefahren sind. Am Meer angekommen können wir auf den schönen Radweg der Küste entlang zurückradeln.
Mittagessen im Nero di Seppia
Mein Lieblingsrestaurant in Imperia ist das Nero di Seppia. Wir werden herzlich von dem Besitzer und meinem Freund Giosue begrüßt. Es gibt einen kleinen Snack als Vorspeise: Frittiertes Gemüse mit Olivenöl. Dazu trinken wir einen Aperitif: Crodino mit Eis und einer Scheibe Orange. Als Vorspeise entscheiden wir uns für Tintenfisch auf einem Kartoffelpüreebeet. Auf Empfehlung essen wir eine Dorado als Hauptspeise. Dazu gibt es leckere Rosmarinkartoffeln.

Im Nero di Seppia könnt Ihr direkt am Meer sitzen und die schöne Aussicht genießen. Innen ist das Restaurant mediterran eingerichtet. Es gibt ein großes Fenster in Richtung Küche und man kann den Köchen über die Schulter schauen.
Valloria – das Dorf der 100 Türen
Auf einem Hügel im Hinterland von Imperia liegt Valloria direkt im Grünen umgeben von zahlreichen Olivenbäumen. 1991 wurde das kleine Dorf von verschiedenen Künstlern aufgewertet, indem zahlreiche Türen bemalt wurden sind. Anfang September findet jedes Jahr das Dorffest statt.

Riofreddo – versteckt in den Bergen
Ich überrede Friedemann eine kleine in der Karte weißes Sträßchen hochzufahren. Über eine enge Brücke beginnt unser Abenteuer. Dann geht es steil berghoch über einige Serpentinen. In Riofreddo verlassen wir den Asphaltierten Weg und es geht offroad über einige ausgewaschene Kurven berghoch. Wir haben Schieß und drehen um, weil der Schotterweg teilweise sehr schwer zum befahren und stark ausgewaschen ist. Eigentlich wollten wir auf dem Pass übernachten. Auf dem Rückweg finden wir zwei Parkmöglichkeiten. Die Erste ist auf einem Privatgrundstück und Friedemann empfiehlt weiterzufahren. In Riofreddo finden wir einen weiteren guten Stellplatz in einer Kurve. Auf einer kleinen Wiese steht der Bus optimal. Wir fragen ein paar Menschen aus dem Dorf, ob wir hier für eine Nacht schlafen können. Marco heißt uns herzlich willkommen. Er zeigt uns wo es Frischwasser gibt. Direkt neben dem Auto können wir mit Sonnenuntergang Abendessen.
Abendessen am Capo Noli mit Meerblick
Mein absoluter Geheimtipp ist der keine Parkplatz direkt am Capo Noli. Ihr könnt eine Pizza oder eine Farinata zum Mitnehmen holen und mit Meerblick das Abendessen genießen. Der Parkplatz ist sehr klein und direkt oberhalb vom Meer. Es gibt keinen Schatten, deshalb empfehle ich die Anreise am späten Nachmittag oder Abend.

Das Hinterland entdecken
Ich fahre seit vielen Jahren nach Ligurien und kenne viele Orte. Trotzdem habe ich das Hinterland unterschätzt. Besonders zum Rennradeln ist es perfekt. Gute Straßen und wenige Autos. Es gibt einige Pässe zu bewältigen und du wirst mit schönen Aussichten belohnt. Wir haben einen super Stellplatz oberhalb Garessio gefunden. Wir hatten die komplette Wiese für uns und haben am Morgen Yoga praktiziert. Es lohnt sich also das Meer zu verlassen und die Berge zu erkunden. Nächstes Mal wollen wir mehr Zeit zwischen Ligurien und Piemont entdecken.
